Hundeseniorenheim Rheinperle


Deichstrasse 100
41541 Dormagen-ZONS

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Lilly starb im Alter von 16 Jahren.
Sie hat im November des letzten Jahres für immer ihre Augen geschlossen.
Lilly war ein Segen für unsere Seele und wir vermissen sie sehr.
Lilly, die kleine, zerbrechliche Mischlingshündin, war ein Wegwerfprodukt unserer Gesellschaft.
Als ihr geliebter Besitzer alt und krank verstarb, wurde sie von den Erben gleichgültig
im Tierheim entsorgt. Dort gab sie sich komplett auf und wollte nicht mehr leben.
Sie stand nicht mehr auf und urinierte im Liegen, blieb dann in ihrer Pipipfütze liegen
und verweigerte die Nahrung.
Keiner interessierte sich für dieses alte, kleine Hundeseelchen, und so ereilte uns
ein Hilferuf aus dem Tierheim.
Die Schilderung Lilly´s Leidensweges war nicht zu ertragen, und so setzten wir uns kurzerhand
ins Auto und sausten mal eben nach Augsburg, um dem Elend Lilly´s ein Ende zu setzen.
Als wir Lilly sahen, waren wir überwältigt von Emotionen, Traurigkeit, Wut und Fassungslosigkeit...
wie kann Dir jemand das antun?
Wir nahmen Lilly ohne Wenn und Aber bei uns auf, und waren entschlossen,
ihr einen wunderschönen Lebensabend zu bereiten.
Wir liebten sie vom ersten Tag an abgöttisch.
Sie war unsere kleine Prinzessin, unsere Vorwitznase, die immer und überall dabeisein wollte,
um nichts von der interessanten, endlich wieder lebenswerten Welt zu verpassen.
Sie liebte Spaziergänge und ihre neuen Rudelkollegen, und tobte und spielte wie ein junger Hund,
obwohl sie sehr alt und gebrechlich war.
Lilly war endlich wieder glücklich.
Sie ließ keine Pfütze aus, tapste mit ihren kleinen Pfoten entlang des Sandstrandes,
tauchte ihr kleines Schnäuzchen mit Vorliebe ins frische, klare Rheinwasser
und stromerte glückselig über unsere weiten Wiesen und Felder.
Alle Leute, die sie im Tierheim nicht wollten, wissen nicht, was sie verpaßt haben.
Lilly konnte weinen wie ein Kind, wenn sie etwas schmerzte, und sie konnte sich freuen wie eins.
Lilly gab 100 % von Allem, was ein Hund geben kann.
Ist es wirklich so unerträglich, wenn der Boden mal unabsichtlich vollgepinkelt ist?
Ist es wirklich so schlimm, einen alten Hund zu sich zu nehmen, der nicht mehr jung und frisch aussieht,
und der keinen Garantieschein für ein langes Leben in der Tasche hat?
In all den Jahren unserer Hundehaltung haben unsere Möbel einiges mitgemacht,
und wir kennen auch saubere Tapeten und saubere Wände, und wir wissen auch,
wie unabhängig ein Leben ohne Hund sein kann.
Aber wir möchten mit Niemandem tauschen.
Wir können uns an Lilly´s wunderbare Augen erinnern, an ihren Geruch
und an ihr pechschwarzes, glänzendes Fell und ihre pure Lebensfreude.
Lilly wird uns leider niemand wiedergeben können, aber nun ist wieder ein Körbchen frei,
um einen anderen alten Hund aufzunehmen, der sehr dankbar sein wird,
wenn ihm auf unserem Boden ein "Mißgeschick" passieren darf und niemand schimpft.
Einen alten Hund begleiten zu dürfen erfüllt die Seele mit tiefer Zufriedenheit,
und man schärft seinen Blick für wirklich wichtige Dinge.
Lilly, wir hoffen sehr, wir haben es geschafft, Dir einiges zurückzugeben,
was andere Dir genommen haben.
Es war eine Ehre, Deiner liebenswürdigen, sanftmütigen Seele zu begegnen.

Lilly, Du bist für immer in unserem Herzen.